Schleiereule in Neckargemünd

Nächtlich aktive, heimliche Einwohner in Neckargemünd


Aufmerksame Tierschützer haben uns Mitte Juni um Hilfe gerufen. Eine völlig entkräftete junge Schleiereule saß in der Neckargemünder Altstadt, Nähe Hanfmarkt. Der Jungvogel war leider nicht nur durch Hunger geschwächt, eine Infektion mit Trichomonaden hatte das Tier in einen erbärmlichen Zustand gebracht. Neben Infusionen und Medizin gab es anfangs Futterkonzentrat in breiig-flüssiger Form per Sonde. Schon bald konnte die kleine Eule aber auch kleine Bröckchen aufnehmen. Inzwischen wird sie sogar selbstständig mit Eintagsküken fertig wie ein Profi, so dass sie bald unsere Praxis verlassen und in eine Auswilderungsstation kommen kann.
Vor ein paar Jahren wurde uns schon einmal eine kranke Schleiereule gebracht, die in der Nähe von Hotel Kredell aufgefunden wurde.
Nach Auskunft vom NABU (Naturschutzbund Deutschland ) gibt es in der Kernstadt einen Horst, in dem regelmäßig Schleiereulen nisten. Es lohnt sich also spätabends auf dem Heimweg die Augen offen zu halten, vielleicht haben Sie liebe Leser einmal das Glück Schleiereulen fliegen zu sehen. Schleiereulen sind ziemlich ortstreu. In Mückenloch brüten Schleiereulen im Kirchturm. Der NABU hat ebenda Maßnahmen unternommen, um die wertvollen Glockenlagen vor Eulenkot zu schützen.
Die ca 35 Zentimeter lange, hell gefärbte Eule erreicht eine Flügelspannweite von bis zu 85 Zentimeter und hat einen recht kurzen Schwanz. Als Jäger von Mäusen und Ratten ist die Schleiereule bei Bauern beliebt, und manche Scheunen und Ställe haben deshalb Eulenlöcher, um Zugang zu geeigneten Brutplätzen zu bieten.
Den Tag verbringt die Schleiereule sitzend und dösend an ihrem Ruheplatz. Die Schleiereule geht vor allem in der Dämmerung und nachts auf Jagd. Die Ortung der Beute erfolgt optisch und akustisch. Der Gesichtsschleier verstärkt die Schallsammlung für das Gehör und schirmt andere Geräusche ab. Der Jagdflug ist fast geräuschlos und geht oft nur wenige Meter über den Erdboden.
Im Herbst wandern die Jungvögel ab, meist nicht weiter als 50 km um den Geburtsort. In Baden-Württemberg beringte Vögel wurden aber auch schon in Spanien und in Holland aufgefunden.

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